Legionellen

Legionellen sind gramnegative, aerobe Bakterien, die natürlicherweise in Süßwasser verbreitet sind. Durch ihr Vorkommen in Grund- und Oberflächenwasser können Legionellen auch in Trinkwassersysteme gelangen, wobei im gelieferten Trinkwasser ihre Konzentration als gering einzuschätzen ist.

Unter bestimmen Bedingungen können sich Legionellen – insbesondere in technischen Systemen wie Hausinstallationen - stark vermehren.

Ihre Vermehrung hängt entscheidend von der Temperatur des Wassers ab. Ideale Bedingungen für Legionellenwachstum sind Temperaturen zwischen 25 und 50°C, bei Temperaturen darüber stagniert das Wachstum, Temperaturen ab ca. 60°C töten Legionellen ab.

Begünstigt wird die Vermehrung der Legionellen in der Hausinstallation in erster Linie durch zu geringe Heißwassertemperaturen und Stagnationswasser. Im Kaltwasser können zu hohe Temperaturen (> ca. 25 °C) zu einer Vermehrung führen.

Auch Biofilme in der Hausinstallation sowie andere Ablagerungen und Beläge wie z. B. Kalk können Legionellenwachstum ermöglichen.

In der Regel sind Legionellen für den Menschen ungefährlich. Gelangen sie jedoch durch Inhalation von fein zerstäubtem Wassernebel (z. B. Duschen) in die Lunge können sie Legionellose („Legionärskrankheit“) oder Pontiac-Fieber auslösen.

Proben in Petrischalen Laboruntersuchung von Proben in Petrischalen

Untersuchungspflichten

Die Trinkwasserverordnung schreibt regelmäßige Legionellenprüfungen vor, wenn

  • die Immobilie gewerblich genutzt ist (z. B. Vermietung) und über mehr als zwei Wohneinheiten verfügt
  • eine zentrale Trinkwassererwärmung vorhanden ist (Speicher-Trinkwassererwärmer oder Durchfluss-Trinkwassererwärmer) mit einem Volumen von mehr als 400 Litern oder einem Leitungsvolumen von mehr als drei Litern zwischen dem Trinkwassererwärmerausgang und der letzten Entnahmestelle
  • und Duschmöglichkeiten oder andere Einrichtungen, in denen es zu einer Vernebelung des Trinkwassers kommt, vorhanden sind

Unser Service

Gerne führen wir für Sie die Legionellenuntersuchung durch.
Kontaktieren Sie uns telefonisch: 02302/9173-747
oder per E-Mail: labor@vww-witten.de

Das müssen Sie vorbereiten

Probenahmestellen festlegen

Die Legionellenprobenahme erfolgt in der Regel im Warmwasser. Dazu werden am Trinkwassererwärmer sowohl am Ablauf als auch – sofern vorhanden – am Wiedereintritt des Trinkwassers in den Trinkwassererwärmer (Zirkulationsrücklauf) Proben entnommen.
Weitere Proben werden am Ende einer jeden Warmwassersteigleitung gezogen. Dabei sollten sich die Probenahmestelle in der Nähe einer Dusche befinden.

Probenahmeventile an der Trinkwassererwärmungsanlage installieren lassen

Für die Probenahme sind spezielle Entnahmearmaturen am Trinkwassererwärmer nötig.

Da diese zur Desinfektion abflammbar sein müssen, dürfen sich in unmittelbarer Umgebung keine brennbaren Stoffe befinden. Unter den Armaturen muss genügend Abstand sein, damit Probenahmegefäße ohne Kontakt mit der Armatur unter den Auslauf gehalten werden können.

Für die weiteren Probenahmestellen im Objekt sind keine Vorbereitungen nötig.

Zugänglichkeit der Probenahmestellen

Stellen Sie sicher, dass die für die Probenahmen ausgewählten Wohnungen und der Raum, in dem sich der Trinkwassererwärmer befindet, zum Probenahmetermin zugänglich sind.

Brutschränke

Ablauf der Legionellenprüfung

  • Die Probenahme erfolgt durch zertifizierte Probenehmer im Routinebetrieb der Trinkwasserinstallation.
  • Es ist erforderlich, alle Proben am selben Tag zu entnehmen.
  • Etwa 10 Tage nach der Probenahme erhalten Sie den Untersuchungsbericht.
  • Im Falle einer Überschreitung des Maßnahmenwertes für Legionella spec von 100 KBE /100 ml ist das Labor nach Trinkwasserverordnung dazu verpflichtet, das zuständige Gesundheitsamt zu unterrichten. Natürlich wird der Auftraggeber im Vorfeld durch das Labor darüber informiert.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Legionellenbefall

Grundsätzlich gilt:
Kaltes Wasser muss kalt sein, warmes Wasser muss warm sein und Wasser muss fließen.
Bei Anlagen zur Trinkwassererwärmung sollte die Wassertemperatur am Speicherausgang bei mindestens 60°C und am Zirkulationsrücklauf bei mindestens 55°C liegen.

Es empfiehlt sich, Wasserleitungen regelmäßig zu nutzen um Stagnation zu vermeiden. Nach längerer Abwesenheit – z. B. nach einem Urlaub – sollte man die Kalt- und Warmwasserhähne einige Minuten aufdrehen.
Durch leerstehende Wohnungen in einer Wohneinheit oder Totstränge wird Legionellenwachstum gefördert.